Was ist der fall collini?
Der Fall Collini
Der Fall Collini ist ein juristischer Roman des deutschen Schriftstellers Ferdinand von Schirach, der 2011 veröffentlicht wurde. Er thematisiert die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Deutschlands und die Verstrickung der Justiz in die Vertuschung von NS-Verbrechen.
- Handlung: Der junge Anwalt Caspar Leinen übernimmt die Pflichtverteidigung des italienischen Gastarbeiters Fabrizio Collini, der den Industriellen Hans Meyer scheinbar grundlos ermordet hat. Während der Ermittlungen stößt Leinen auf eine dunkle Vergangenheit Meyers und eine juristische Grauzone, die mit dem sogenannten Dreher-Gesetz zusammenhängt. Dieses Gesetz führte dazu, dass viele NS-Verbrechen nicht mehr verfolgt werden konnten.
- Themen:
- NS-Vergangenheit: Der Roman thematisiert die Verdrängung und Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland.
- Justiz: Die Rolle der Justiz bei der Ahndung von Verbrechen und die mögliche Verstrickung in die Vertuschung von NS-Verbrechen werden kritisch beleuchtet.
- Schuld%20und%20Verantwortung: Der Roman wirft Fragen nach individueller und kollektiver Schuld sowie der Verantwortung der Nachkriegsgeneration auf.
- Verjährung: Die ethische und moralische Problematik der Verjährung von NS-Verbrechen wird diskutiert.
- Dreher-Gesetz: Ein zentraler Punkt des Romans ist das Dreher-Gesetz, das in den 1960er Jahren die Strafbarkeit von Beihilfe zum Mord neu definierte und dadurch die Verurteilung vieler NS-Täter verhinderte. Dieses Gesetz wird im Roman als ein Beispiel für die mangelnde Aufarbeitung der NS-Vergangenheit kritisiert.
- Verfilmung: Der Roman wurde 2019 unter der Regie von Marco Kreuzpaintner verfilmt, mit Elyas M'Barek in der Hauptrolle als Caspar Leinen.